Hörgeräte
– Mehr als Schallverstärker
Hörgeräte – So individuell wie Sie
Abenteuer bestreiten oder lieber ruhig die Natur genießen? Toben mit den Kindern oder Enkelkindern oder lieber ein Buch lesen? Egal, wie Ihre Vorlieben und Lebensgewohnheiten sind – die Hörgeräte passen sich genau diesen an. Dazu gibt es verschiedene Modelle: In-dem-Ohr oder Hinter-dem-Ohr.
Und auch bei diesen gibt es weitere Unterschiede. Sie unterscheiden sich nicht nur in den Funktionalitäten, sondern auch in der Form. So gibt es In-dem-Ohr-Geräte, die in der Ohrmuschel getragen werden (Concha-Systeme), Gehörgangssysteme und Completely-in-the-Canal-Systeme (CIC). Sie alle eignen sich besonders für Menschen mit geringem oder mittlerem Hörverlust, sind leicht zu bedienen, sind unauffällig und komfortabel und auch in Kombination mit einer Brille problemlos zu nutzen.
Hinter-dem-Ohr-Geräte sind robust, leicht zu bedienen, komfortabel zu tragen und können in topmodischen Farben, aber auch ganz dezent entsprechend der eigenen Haut- oder Haarfarbe getragen werden. Sie sind für jeden Grad der Hörminderung geeignet. Das Ohrpassstück wird genau an Ihr Ohr angepasst und überträgt die Signale direkt auf das Trommelfell. So wird bestes Hören möglich.
Hörgeräte nicht ohne vorheriges Hörtraining
Die Ohren sind für das Hören zuständig, das Verstehen ist Aufgabe des Gehirns. Hat das Gehirn als verarbeitender Teil unseres Gehörs also seit längerem keine einwandfreien Signale mehr von den Ohren bekommen, hat es neben der reduzierten Filterung verlernt, wie verschiedene Geräusche klingen. Man spricht dann von einer sogenannten Hörentwöhnung. Die bei einer Hörminderung nötig gewordenen Hörgeräte verstärken zwar die eintreffenden Schallwellen und lassen wieder wesentlich mehr Reize auf das Innenohr und somit auf den Hörfilter treffen. Dieser kann jedoch mit der Flut aus verstärkten Geräuschen nichts mehr anfangen und leitet alle Signale weiter. Die Folge: Alles ist zu laut und zu viel! Eigentlich unnötig, denn der Hörfilter kann regeneriert werden.
Die gezielte terzo®Gehörtherapie trainiert und reaktiviert die Hörfilter: Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass sich das Üben in Sachen Gehör bereits nach wenigen Tagen auszahlt und wichtige Töne wieder wesentlich besser von den für die jeweilige Situation unwichtigen Geräuschen getrennt werden. Der Aufwand dafür: etwa 30 bis 60 Minuten pro Tag für erfahrungsgemäß zwei bis drei Wochen.
Kosten der heutigen Hörgeräte-Technik
Hat Ihr HNO-Arzt eine Hörschwäche festgestellt, kann die Hörgeräteversorgung durch die Krankenkasse bezuschusst werden. Damit kann eine Versorgung beider Ohren mit guten Hörgeräten gewährleistet werden. Bei Hörgeräten, die über die festgelegten Mindeststandards hinausgehen, muss die Differenz selbst bezahlt werden.
Solche Zusatzfunktionalitäten verbessern den Komfort, erhöhen die Klangqualität und auch das Aussehen der Geräte ist meist schöner. Dennoch leisten auch die durch die Krankenassen komplett unterstützten Geräte gute Funktionalitäten.
Hörgeräte – Wunder der Technik
Haben die ersten Hörgeräte alle ankommenden Töne in gleichem Maße verstärkt, können heutige Geräte situationsbedingt Töne filtern und entsprechend unterdrücken oder verstärken. Sie sind damit echte Wunder der Technik und benötigen ein sehr ausgeklügeltes und intelligentes Computersystem. Mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) sind hier theoretisch grenzlose Lösungen realisierbar.
So schaffen es die Prozessoren ständig innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die aktuelle Hörsituation, in der sich ihr Träger gerade befindet, zu analysieren. Daraus können anschließend Gesprochenes verstärkt und Hintergrundgeräusche reduziert werden. So wird ein Sprachverstehen erreicht, das noch vor einigen Jahren unmöglich schien.
Auch Richtungshören ist durch binaurale Hörgeräte möglich. Diese Geräte tauschen untereinander Informationen aus und können so feststellen, an welchem Gerät ein Ton zuerst ankommt, wo er lauter ist und welche Intensität er hat. Entsprechend werden die Signale gefiltert, sodass der Träger/die Trägerin wie ohne Hörschwäche hören kann. Sich einer Person richtig zuzuwenden wird dadurch möglich.
Und selbst Fernsehen, Radiohören, Telefonieren, Navigation und sonstige technologischen Highlights können kabellos direkt über das Hörgerät genutzt werden. Damit wird ein nie dagewesener Komfort erreicht, der den Menschen wieder aktiv am Leben teilhaben lässt.
Geschichte der Hörsysteme
Die älteste Hörhilfe ist die Hand hinter dem Ohr. Sie bringt immerhin eine Verstärkung des Schalls von ca. 10 Dezibel. Aber schon in der Antike bediente man sich „technischer“ Hilfsmittel, den sogenannten Hörrohren: Hörner z. B. von Widdern oder Kühen wurden als Schallverstärker benutzt. Hiermit wurde eine Schallverstärkung von ca. 25 Dezibel möglich.
Erste speziell für Menschen mit Hörproblemen entwickelte Telefonhörer gab es bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts. Siemens setzte sich in diesem Bereich stark ein und entwickelte 1910 Hörgeräte, die auch den Umgebungsschall verstärkten. Sie wurden als Taschen oder Kisten getragen und hatten einen Hörer, der an das Ohr gehalten werden musste. Die Entwicklung ging dann zunächst über wesentlich größere, nicht tragbare Röhrenverstärker, durch die der Klang verbessert werden konnte. Weitere Forschungen ermöglichten dann wieder das Verkleinern der Geräte, sodass es 1925 erstmalig ein Hörgerät gab, das leicht genug war, um es mitzunehmen.
Dank der Erfindung des Transistors im Jahr 1948 konnte nun die Hörgeräteentwicklung deutliche Fortschritte machen. So gelang es Krim Junction 1952 spezielle Transistoren für Hörgeräte herzustellen und damit wurde das direkte Tragen des Hörgerätes hinter oder im Ohr möglich. In der weiteren Entwicklung wurde ab den 60er Jahren des 20. Jhd. die Elektronik näher zum Hörgerät gebracht und schließlich durch Siemens direkt in eine Einheit verbaut. Audio Service brachte 1978 das „Audetta“ als Im-Ohr-Hörsystem auf den deutschen Markt.
Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt war die Digitalisierung, denn die Möglichkeiten der Verbesserungen über Transistoren waren sehr begrenzt. Bereits Anfang der 80er Jahre des 20. Jhd. gab es erste Forschungen dazu. 1987 wurde schließlich das erste volldigitale Hörgerät vorgestellt, konnte jedoch noch nicht erfolgreich vermarktet werden. 1996 kam schließlich das erste erfolgreiche volldigitale Hörgerät auf den Markt. Seitdem hat sich die Hörgeräte-Technologie rasant entwickelt.
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